Angsttier

Angsttiere – man braucht vor allem Geduld

Viele Tiere haben Angstzustände. Diese sind den verschiedensten Ursachen geschuldet. Ob Veränderungen in den täglichen Abläufen oder dem Umfeld, der Tierarztbesuch, Feuerwerke z.B. Silvester, schlimme Erlebnisse oder andere traumatische Ereignisse.

Ich habe selbst eine Katze aus dem Tierheim, welche bei Stresssituationen extrem ängstlich reagiert und sich für längere Zeit unter dem Bett versteckt.
Auch in meiner Praxis arbeite ich immer wieder mit Angsttieren.

Wenn ein Angsttier bei Ihnen einzieht brauchen Sie in erster Linie Geduld und Einfühlungsvermögen. Und das nicht nur ein paar Tage, es kann sich bis zu Wochen, Monate und vielleicht sogar Jahre hinziehen.


Wie erkenne ich den Angstzustand?


Wichtig ist, die Signale des Tieres richtig zu deuten. Als aufmerksamer Tierhalter erkennt man die Anzeichen schnell.


Verhaltensauffälligkeit:

  • Ängstlich
  • Agressiv
  • Nervös
  • Hyperaktiv
  • Schreckhaft


Körperliche Symptome:

  • Zittern
  • Appetitlosigkeit oder verstärkter Appetit
  • Rute oder Schwanz eingezogen
  • Ohren nach hinten angelegt
  • Katze macht daneben, Hund macht ins Haus
  • Verdauungsstörungen (Durchfall, Kolik)

In solchen Stresssituationen ist es besonders wichtig, angemessen auf das Tier zu reagieren.
Sie sollten auf keinen Fall Ihr Tier bestrafen oder übermäßig fürsorglich sein. Durch das falsche Verhalten Ihrem Tier gegenüber können Sie die Angstzustände sogar noch verstärken. Am besten bleiben Sie ruhig und gelassen und zeigen Ihrem Tier durch Ihre Gegenwart und Ruhe, dass es gut aufgehoben ist. Bestenfalls fällt Ihnen der Auslöser des Zustandes auf und Sie können diesen beheben. Dies ist aber leider nicht immer möglich.


Wie kann ich den Angstzustand lindern?


Katzen:

Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Katze! Wenn sie sich versteckt, lassen Sie es zu. Kommt die Katze wieder aus ihrem Versteck, nehmen Sie die Katze, wenn sie es zulässt, auf den Arm und streicheln Sie sie. Geben Sie ihr das Gefühl sicher zu sein. Reden und spielen Sie mit Ihrer Katze.
Fühlt sich Ihre Katze sicher, signalisiert sie es durch schnurren. Ein klares Anzeichen, dass Ihre Katze sich sicher fühlt ist, wenn sie Ihren Schwanz nicht mehr einzieht und dieser ruhig gehalten wird.

Hunde:

Ihrem Hund können Sie mit regelmäßiger Bewegung, wie zum Beispiel langen Spaziergängen, spielen oder Hundesport zu innerer Ruhe verhelfen. Dazu sollten Sie Ihrem Hund einen Bereich in Ihrer Wohnung geben, wohin er sich zurückziehen kann.
In akuten Stresssituationen sollten Sie mit Ihrem Hund sprechen und ihn streicheln. Sorgen Sie für ein ruhiges, gewohntes Umfeld.
An Tagen wie Silvester sollten Sie Ihre Gassirunden klein und in der Nähe des Hauses halten. Somit hat Ihr Hund das Gefühl sich schnell in sein Zuhause zurückziehen zu können. An solchen Tagen sollten Sie Ihr Tier unbedingt an der Leine führen!



Zu diesen allgemeinen Maßnahmen kann man auch mit naturheilkundlichen Mitteln den Tieren zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit verhelfen.
Gerade wenn Ihr Tier ein massives Trauma erlitten hat, ist es wichtig dem Tier die Möglichkeit zu geben dieses zu verarbeiten. Auch in diesen Fällen kann man das Tier auf naturheilkundlichem Weg bei der Bewältigung unterstützen.

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