Nesselfieber oder auch Urticaria genannt, gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen bei Pferden. Der Name der Erkrankung beschreibt die Symptomatik recht gut, ein Pferd mit Nesselfieber sieht aus, als wäre es in ein großes Brennnessel-Dickicht gefallen. Nesselfieber oder auch Nesselsucht genannt, beschreibt mit Lymphflüssigkeit gefüllte Quaddeln. Die Nesselsucht unterscheidet sich zum Sommerekzem, da sich die Ausschläge nicht nur am Mähnenansatz oder der Kruppe bilden, sondern eher am Hals, den Schultern und der Brust. In schlimmen Fällen ist das Pferd am ganzen Körper mit Quaddeln übersät oder es kommt zu Ödemen.


Was ist Urticaria?

Die Urticaria wird durch immunologische Prozesse der Mastzellen ausgelöst. Sie setzen Histamin und andere Botenstoffe frei, wodurch die Gefäßwände durchlässiger werden und sich Flüssigkeitseinlagerungen (Quaddeln) bilden. Zusätzlich werden die Hautnerven aktiviert, welche dann den typischen Juckreiz auslösen.
Somit ist die Nesselsucht eine allergische Reaktion, also auch nicht ansteckend. Die Auslöser hierfür können vielfältig sein.


Was kann man dagegen unternehmen?

Beim Auftreten des Nesselfiebers ist auf jeden Fall zuerst ein Tierarzt zu konsultieren. Dieser gibt Medikamente wie Cortison um die Bildung der Quaddeln zu hemmen.

In erster Linie gilt es den oder die Auslöser ausfindig zu machen und zu beseitigen.

Als Auslöser kommen Faktoren die das Immunsystem belasten in Frage. Diese können unter anderem Stress, Futtermittel, Arzneimittel, Insektenstiche, Pollen oder Zusatzstoffe in Pflegeprodukten sein. Auch eine übermäßige Gabe von Eiweiß kann als Ursache in Frage kommen.

Vielen ist auch nicht bekannt das die Urticaria meist mit einer Überlastung der Leber einhergeht. In der Vorgeschichte des Pferdes findet man oft langfristige Behandlungen durch den Tierarzt oder Industrielle Futtermittel.
Die Nesselsucht lässt sich nur durch eine konsequente, naturbelassene Fütterung ohne künstliche Zusätze bekämpfen. Auch Silage oder Heulage sollten aus dem Fütterungsplan gestrichen werden.
Die Leber sollte in jedem Fall geschont und bei ihrer Regeneration unterstützt werden. Die Regeneration kann auch mit naturheilkundlichen Mitteln gefördert werden.

Ist dies alles berücksichtigt, steht einer erfolgreichen Behandlung der Nesselsucht nicht mehr viel im Wege.



Auf dem Bild kann man unschwer erkennen wie eine erfolgreiche Behandlung auszusehen hat. Dies ist eine Patientin von mir innerhalb eines Jahres ab Behandlungsbeginn.